Mein Elternhaus


So sah es ursprünglich aus

So hat es meine Mutter von meinem Opa geerbt. In diesem Haus bin ich geboren und habe dort 20 Jahre gelebt. Mein Vater hat dieses Haus immer wieder umgebaut, erweitert  und den Bedürfnissen angepasst.
Unten rechts hatte mein Opa sein Zimmer mit Büro. Er war damals noch kurze Zeit Bürgermeister. Sein Schlafzimmer und unsere Küche lagen im nicht sichtbaren hinterem Teil. Links war unser Wohnzimmer. Da hinter war das Schlafzimmer. In den zwei Zimmern oben wohnten Dörings. Kriegsflüchtlinge aus Schlesien für 15.-DM Miete. Fliesend Wasser kam aus der Schwengelpumpe. Im nicht sichtbaren Anbau des Hauses war ein Kuhstall, Schweinestall und die Diele mit Plumpsklo.
Nach dem Tod meines Opas erbte meine Mutter das Haus, allerdings mit einer hohen Grundschuld. Die Bank garantierte meinen Eltern das sie es nicht schaffen würden. Aber mit viel Fleiß, Arbeit und Verzicht auf die schönen Dinge im Leben schafften sie es doch.
Durch berühren des Bildes mit dem Mauszeiger erfahrt Ihr wie sich das Innenleben des Hauses verändert hat. Auch außen hat sich etwas verändert. Einige Fenster wurden verschlossen, neue in Richtung Süden und Osten geöffnet. Nach Opas Tod entstand ein Kinder Zimmer und eine neue Küche. Nach Dörings Auszug hatten wir zwei neue Kinderzimmer. Mein Vater installierte eine Wasserleitung und baute unser erstes Badezimmer.
Auf dem Dachboden entstand noch ein weiteres Zimmer für meine Schwester. Die Ställe wurden umgebaut und dort installierte meine Vater eine Zentralheizung. Der Stall für zwei Kühe war zum Schluss Hobby und Ruheraum meines Vaters. Irgend wann Mitte der 70ger Jahre wurden die Kinder flügge, zogen aus und bildeten eigene Familien. Mitte der 80ger Jahre holte mein Vater dann seine verwitwete Mutter aus dem Rheinland. Im oberen Stock baute er für sie noch ein Duschbad. Auf dem Boden über den Stallungen entstanden noch Zimmer für den Fall das wir mit unseren Kindern mal anreisten. Er hatte immer was zu tun.


1961
Auf diesem Bild sieht man schon die ersten Veränderungen

 


1993 erhielt unser Haus ein neues Dach
Ich musste auch mit ran und mal einen Tag
Dachpfannen wuppen.


Hier ein Bild von hinten aus den 70gern.

Hier hatten wir schon eine schöne Terasse und Garten. Auch oben wurde schon umgebaut das sieht man an dem Veluxfenster.


Das letzte Bild bevor Mutter verkauft hat.


Die Dörings Flüchtlinge aus Schlesien

Hier hatten sie ihren Schuppen mit Ziegenstall. Die Ziege war ja so was wie die Kuh der armen Leute. Davor ihr Garten, meine Eltern hatten ihren Garten auf dem Berg. Gemüse, Obst, Kartoffeln usw. wurde früher nicht im Supermarkt gekauft. Dafür hatte auch keiner Kohle. Aussaat, Pflege und Ernte war damals mehr als nur ein Hobby. Ich weis noch wie Dörings Ziege am Straßenrand an der langen Leine weidete. Wie die Frau hieß weiß ich nicht mehr aber einmal die Woche machte sie sogar in dem Zimmer über uns Butter. Der alte Döring hat das Gras links und rechts der Straße gemäht und zu Heu trocknen lassen. Ich half der Frau dann immer beim Heu einfahren und stopfte es in alle oberen Ecken ihres Schuppens. Dafür bekam ich dann eine Packung Leibnitz Keks. Nachdem Dörings ihr eigenes Haus mit Garten hatten übernahmen meine Eltern den Garten. Ihr alter Garten verwilderte und deren hölzernen Früchte erntete ich erst ab Ende der 90ger Jahre, nachdem ich in Suttorf mit meiner Frau ein eigenes Haus mit Ofen gebaut hatte.