Wenn man sich die alten Bilder ansieht dann kommen sie plötzlich wieder. Erinnerungen an Eltern, Verwandte, Verstorbene und plötztlich werden Veränderungen, die sich über Jahre hinziehen, zu einen Zeitsprung in die Vergangenheit.
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Meine Oma hatte Abitur. Das war was absolut besonderes in der damaligen Zeit. Sie besuchte ein Lyzeum, das ist ein Gymnasium für Mädels. Sie war nach ihrem Abi ein paar Jahre bei der Firma Lohmann in Neuwied berufstätig. Sie wickelte dort den internationalen Schriftverkehr in englischer und französischer Sprache ab.
Nachdem sie meinen Opa heiratete wurde sie Hausfrau und zog ihre Kinder gross. Es waren die harten Jahre des Naziregiems, des Krieges und Wiederaufbaus. Meine Familie, auch meine Groseltern waren schon immer überzeugte Sozialdemokraten. Insgesamt waren es sechs Kinder. Drei überlebten. Ein Mädchen hieß Marlene. Es ist nie groß über sie gesprochen worden. Ich habe aber gehört das Mädchen war behindert, und wurde irgendwann von den Nazis abgeholt. Tage später teilte man meinen Grosseltern mit wo man die Urne zwecks Bestattung abholen könne.
Jahre Später, meine Oma half meiner Schwester bei einer Französischarbeit. Meine Schwester bekam eine sehr gute Note. Da die Lehrer aber an ihrer Leistung zweifelten, kam die Frage wer ihr den geholfen habe. Meine Schwester sagte Wahrheitsgemäß :" Meine Oma hat mir geholfen." Die ganze Klasse hat gebrüllt vor lachen. Obwohl es die Wahrheit war, die Zensur war gerettet.
Mein Opa Opa war noch ein richtiger Mann. Eine Geschichte aus den letzen Kriegstagen wurde immer wieder erzählt. Sein Fahrrad wurde gestohlen. Ein paar Tage später sah er einen russischen Soldaten der auf seinem Fahrad fuhr. Opa hat den Russen von seinem Fahrad gehohlt und ordentlich verprügelt und dann hatte er sein Rad wieder. Der Rest der Familie hatte wochenlang Angst, das man Opa deswegen nach Sibirien schickt. Es ist aber nichts weiter passiert.
Auf dem Foto trägt mein Opa die Uniform der Deutschen Reichsbahn.
Die Wallachei.
Hier überlebten meine Grosseltern die Kriegsjahre und zogen Ihre Kinder groß. Ich war ein Spross einer ganz alten Eisenbahnerfamilie. Deswegen hatten wir Freifahrten und ich konnte mehrfach im Jahr zu meinen Grosseltern reisen. Sie wohnten in diesem Haus an der Engerser Landstrasse im oberstem Stockwerk. Vorm Haus eine viel befahrene Hauptstrasse Hinterm Haus die Eisenbahn, immer Lärm. Etwa 150m vom Haus war das Stellwerk auf dem mein Opa als Fahrdienstleiter arbeitete. Man musste nur durch den Garten gehen Die Gegend selbst war durch die Eifelvulkane die vor ein paar Millionen Jahren aktive waren geprägt. Für mich als kleines Kind war es irgendwie komisch das in den Beeten die hauptsächlich aus Bimssteinchen bestanden soviel gedieh. |
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Meine Oma in der Küche dieses Hauses |
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Mein Grossvater. Hier auf dem Bild in der Uniform eines Reichsbahnbeamten. Mein Opa war nicht im Krieg weil er als Fahrdienstleiter eine kriegswichtige Funktion hatte. Trotzdem wurde er einmal als bewaffneter Bahnbeamter abkommandiert, um in Rumänien den Abtransport der Ölvorkommen nach Deutschland, bahntechnisch zu sichern. Er brauchte aber nicht mehr los, weil der Russe schon schneller war. |
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Das Doppelhaus in der Südstrasse von Feldkirchen.Ende der 60ger Jahre hat, mein Opa ein Bein verloren. Deswegen wurde ein Wohnungswechsel erforderlich. Das Bild zeigt das Doppelhaus in dem meine Grosseltern noch viele Jahre verbrachten. Ich fand dort auch ein paar Freunde. z.B. den Ehrhard Becker und Ulrich Bühlhof. Ulli lebt schon seit mehr als die hälfte seines Lebens in Kalifornien und vertickert dort Photovoltaikanlagen für die private Stromerzeugung. | |
Hannelore meine Cousine aus Wollendorf. Wir haben uns meistens sehr gut verstanden. Sie ist einen Tag jünger als ich. |
Ich war zwar mit dabei, konnte aber nichts sehen. Deswegen zeige ich die Bilder hier.
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Mein Vater, sein Vater ,mein Urgroßvater und sogar mein Ururgossvater waren bei der deutschen Eisenbahn seit deren Gründung. Auch mein Onkel und mein Nachbar waren bei der Eisenbahn. Deswegen war ich in meiner Kindheit oft auf Stellwerken, und hatte damals schon Einblick in die Technik der Bahn. Typisch war das mein Onkel nur vom Bahnwärterhaus zu seinem Stellwerk gehen musste um dort seinen Dienst zu verrichten. Er bediente die Ein und Ausfahrtsignale zum Bahnhof Hagen und eine Schranke die in die Feldmarkt führte.